
Am Abschnittswall neben einem Waldweg steht ein Schild, dass auf das bedeutende Bodendenkmal im Stadtgebiet von Krefeld aufmerksam macht.
Die mathematische Grundlage
ie Idee dazu lieferte mir die Tatsache, dass aus der Fläche unter
einer Funktionsgleichung, also das Integral der Funktion, leicht auf die
Höhe eines Rechtecks geschlossen werden kann. Wenn die Fläche unter
der Funktion und die Fläche des Rechtecks gleich gesetzt werden.
Computerunterstützung
mit dem Tabellenkalkulationsprogramm Excel
as Programm Excel
bietet die Möglichkeit die Berechnung durchzuführen und anschließend
aus den Daten einen graphischen Ausdruck von der Mauerhöhe darzustellen.
(Abb. 2)
Basisdaten für die Rekonstruktion
uf Basis der Ausgrabungszeichnungen - Grabungen auf dem Hülser
Berg in den Jahren von 1908 -1911 wurden die Daten in Excel
eingegeben. Der Grabungsschnitt I, erwies sich als die beste Schnittansicht
hierfür. Im Schnitt ist noch gut erhalten ein Teil der Mauerbasis
und die sogenannte Berme zu erkennen. Geht man
davon aus, dass nach dem Brand der Holzerdemauer das Bauwerk nicht
abgetragen wurde, sondern der Witterung ausgesetzt war, dann ist ein Teil
der Erdmassen vor und hinter die ehemalige Mauer als Versturz in
den Graben und auf die Berme geflossen.
Der Volumenanteil der Schwellbalkenkonstruktion wurde prozentual in
die Berechnung mit eingerechnet.
Über den
Grabungsschnitt legt man nun ein Koordinatensystem in x-und y-Richtung.
Wobei Y die Höhe und X die breite der Mauer darstellt. Siehe
(Abb. 2)
Ergebnis der Berechnung und Abschließende Bemerkungen
ls Ergebnis erhält man eine Mauerhöhe von
ca. 3,50 m angezeigt (Abb. 2).
Die Mauerbreite ergibt sich hierbei aus dem vorliegenden Planum der
Grabung, die eine Breite von ca. 1,80 m hat (Abb.
1). Ein genaueres Ergebnis der
Mauerhöhenberechnung könnten spätere Grabungen an anderen Bereichen der
Mauer liefern. Hierbei würde die Genauigkeit der Berechnung erheblich verbessert. Auch der Anteil der verwendeten Holzmassen für die Berechnung ist zu optimieren. Daten aus der experimentelle Archäologie, könnten da einen entscheidenden Beitrag leisten. 
Abb.
1
Lage der Wallanlage auf dem
Hülser Berg
und Zeichnung des Planums und
des Schnittes I
der Holz- Erdemauer
Abb. 2
Ein Klick auf das Bild und Sie sehen das Ergebnis der Berechnung
Rekonstruktionsversuch des "MVRVS GALLICVS" vom Hülser Berg
uf dem folgenden Abschnitt versucht der Verfasser erstmalig eine Rekonstruktion der Mauer zu beschreiben die auf dem Ausgrabungsbefund und der mathematischen Ermittlung der Mauerhöhe basiert. Im Ausgrabungsbefund ist im Schnitt eine Berme erkennbar. Die sogenannte Berme ist eine Maueranschüttung die zusätzlich den Druck der Mauer aufnimmt.
Im Modell (Abb. 3) sind die beiden vorgelagerten Wälle und Gräben sowie die Anrampung (Berme) hinter der Mauer nicht dargestellt.
Im Bild erkennen wir deutlich den Aufbau der Mauer. Sie besteht aus einer Balkenkonstruktion, die sich in
Quer- und Längsbalken gliedert. Die Balkenfelder werden mit Erde oder Steinmaterial aufgefüllt. Da bei den Ausgrabungen auf dem Hülser Berg meines Wissens kein Steinmaterial im Befund vorlag, ist entgegen dem Bild (Abb. 3) von einer "reinen Holz-Erde-Mauer" auszugehen. Die Balkenkonstruktion wird wie im Bild dargestellt in Holzzapftechnik ausgeführt worden sein. Die innere Balkenkonstruktion fängt die Horizontalkräfte die im Erdreich wirken auf.
Die Feindseite wurde vermutlich mit einer Holzbohlenkonstruktion verblendet, in deren Front in regelmäßigen Abständen Pfosten eingelassen waren. Vor dem "MVRVS GALLICVS" schloss ein doppelter Graben an dessen Spuren heute noch im Gelände sichtbar
sind.
Die Ausgrabungsergebnisse von (1908-1911) sind vergleichbar mit dem
 Schutzwall auf dem Münsterhügel von Basel (Schweiz).
Letzte Sicherheit in der Interpretation der Befunde können nur durch weitere Ausgrabungen gemacht werden. Die beiden Bilder links und rechts, zeigen den heutigen Erhaltungszustand der Wälle und Gräben. |